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Film & Gespräch: „Zärtlich kreist die Faust“ (BRD 1990, 75 Minuten, R: Hilde Bechert, Klaus Dexel) mit Lutz Rathenow und Dr. Claus Löser
Am Donnerstag, den 24. Oktober 2024 zeigt die Thüringer Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ um 18 Uhr im Kino im Schillerhof den Film „Zärtlich kreist die Faust“ (Hilde Bechert/ Klaus Dexel, Ost-Berlin/ Jena 1990).
Der Dokumentarfilm, der Anfang 1990 in Ost-Berlin und Jena spielt, beruht auf Tagebucheinträgen des Schriftstellers Lutz Rathenow. In dessen Autobiografie „Trotzig lächeln und das Weltall streicheln“ (2022) sind Passagen aus dem Tagebuch nachzulesen.
Die Gedanken Rathenows, aus dem Off eingelesene Tagebucheinträge, reflektieren empfundene Stimmungen und Fragen in einer Zeit des Umbruchs: Was passiert mit der DDR? Was macht deren Zerfall mit der eigenen Identität? Wie geht es nicht nur, aber auch, kulturpolitisch weiter?
Der Film ist nicht nur Kaleidoskop einer DDR, sondern Zeugnis ihrer Transformation, die kein einfaches Verschwinden bedeutet. Dokumentiert wird ein kurzer, sehr offener, gleichermaßen hoffnungs- und angstbesetzter Moment im Verschwinden eines Staates.
Der Film wird erstmalig in Thüringen gezeigt und durch den Filmwissenschaftler Dr. Claus Löser eingeführt. Im Anschluss findet ein Gespräch mit Lutz Rathenow und Claus Löser statt.
Film & Gespräch: „Zärtlich kreist die Faust“ (BRD 1990, 75 Minuten, R: Hilde Bechert, Klaus Dexel) mit Lutz Rathenow und Dr. Claus Löser
Einführung: Dr. Claus Löser, Moderation: Katharina Kempken
Donnerstag, 24. Oktober 2024, Jena, 18.00 Uhr
Kino im Schillerhof, Helmboldstr. 1, 07749 Jena

Filmvorführung und Gespräch: „Schräg, fromm und frei: Die Kommunarden von Hartroda“
Wie lebten Menschen mit Behinderungen in der DDR? Welche Spielräume zur Selbstbestimmung hatten sie – und wo stießen sie auf unüberwindbare Grenzen?
Diesen Fragen geht die Dokumentation „Schräg, fromm und frei“ nach und erzählt die außergewöhnliche Geschichte einer kleinen Gruppe von behinderten und nichtbehinderten Menschen, die sich in den 1980er Jahren in Hartroda (Thüringen) zu einer selbstverwalteten Kommune zusammenschlossen. Der Film beleuchtet alternative Lebensformen im Spannungsfeld von Selbstorganisation und staatlicher Kontrolle.
Im Anschluss an die Vorführung diskutieren Michael „Mikle“ Damm (Pfarrer und Zeitzeuge), Tom Franke (Filmemacher) und Dr. Martin Theben (Rechtsanwalt und Zeitzeuge).
Gemeinsam werfen wir einen Blick auf das Leben von Menschen mit Behinderungen in der DDR, individuelle Wege der Selbstbestimmung und Formen alltäglichen Widerstands. Die Diskussion erweitert den Blick auch auf die Bundesrepublik und die Gegenwart: Was hat sich im Verständnis von Teilhabe verändert – und wo bestehen bis heute Herausforderungen?
Moderiert wird die Diskussion von Katharina Kempken (ThürAZ).
Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache mit Schriftverdolmetschung und Audiodeskription statt.
Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Stiftung Ettersberg, der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, dem Landesbeauftragten des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen in Thüringen, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem ThürAZ.
Stadtrundgang zur Jugendszene um Matthias Domaschk in den 1970er Jahren
In einem Stadtrundgang suchen wir Orte in Jena auf, an denen sich Matthias Domaschk und seine Freund:innen in den 1970er Jahren bewegten. Herzliche Einladung! Der Treffpunkt ist auf dem Jenaer Marktplatz.