Archiv und Forschung
Bestandsprofil
Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ (ThürAZ) bewahrt Materialien zu Zivilcourage, Opposition und Widerstand in der SED-Diktatur. Diese dokumentieren die Perspektive von Akteuren unangepasster bzw. widerständiger Gruppen und Bewegungen in den ehemaligen DDR-Bezirken Gera, Erfurt und Suhl – dem Bereich des heutigen Freistaates Thüringen.
Den Kernbestand bilden Vor- und Nachlässe ehemaliger Akteure mit dem Schwerpunkt auf Materialien subkultureller Netzwerke, der Friedens-, Menschenrechts- und Umweltgruppen ab Beginn der 1970er Jahre bis hin zur Bürgerrechtsbewegung Ende der 1980er Jahre sowie Dokumente des Alltags in der Diktatur. Die Provenienzsammlungen, welche neben den Sammlungen von Privatpersonen auch Sammlungen von Körperschaften enthalten, werden durch einen umfangreichen Bestand an Zeitzeugeninterviews, Fotosammlungen sowie Forschungs- und Zeitungssammlungen kontextualisiert.
Das Archiv verzeichnet einen beständigen Zuwachs an Vor- und Nachlässen ehemaliger Akteure der Opposition und des Widerstandes sowie Überlieferungen von Körperschaften. Die größte Überlieferungsdichte ist für die 70er und 80er Jahre zu verzeichnen, die Erwerbungstätigkeit zielt insgesamt auf den Zeitraum 1945 – 1990. Geographisch liegt der Schwerpunkt auf den drei ehemaligen Bezirken Gera, Erfurt und Suhl, dem heutigen Freistaat Thüringen. Bestandsverdichtungen sind hierbei für Jena, Saalfeld, Gera, Weimar und Erfurt zu verzeichnen. Insgesamt übernimmt das ThürAZ hiermit die Aufgabe des Spezialarchivs zur Opposition und des Widerstandes in der SED-Diktatur für den Freistaat Thüringen.
Ziel des Bestandsaufbaus des ThürAZ ist es, für den geographischen Raum Thüringen, einen konzentrierten Zugang zu Dokumenten der Opposition und des Widerstandes in der DDR zu ermöglichen und somit einen Teil der Gegenüberlieferungen zur herrschaftslastigen Quellenlage in staatlichen Archiven darzustellen.
Eine Auswahl an Bestandsbeschreibungen finden Sie unter dem Menüpunkt Archivbestand.